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27.-28. August 2022
DM-DBSV Bögen ohne Visier in Schwedt/Oder
Die Vorbereitungen laufen, bzw. sind
abgeschlossen, es kann also losgehen....
Heidi und Helmut Ganswindt, Kirsten Bertz und Fred Hilmer
hatten sich für die Deutsche Meisterschaft des DBSV für Bögen ohne
Visier in Schwedt/Oder qualifiziert. Heidi, die in der Klasse
Damen ü55 Jagdbogen startete, war voller Vorfreude, denn sie hatte
sich besonders gut vorbereitet und zuletzt im Training aber auch schon
bei der LM-Sachsen-Anhalt in Bellingen neue Bestleistungen und
NBSV-Rekorde aufgestellt. Etwas besorgt waren unsere DM-Teilnehmer, ob
das Wetter halten würde, denn im Osten waren zum Teil unwetterartige
Gewitter vorhergesagt. Aber die hatten sich zum Glück großteils am
Freitag ausgetobt.
Bei Heidi ging es schon auf 50m gut los, denn sie verbesserte
ihren eigenen Landesrekord aus dem Jahr 2019 in Garbsen um 5 Ringe auf
159 Zähler. Auf die anschließenden 40m schoss sie 215 Ringe und lag
mit 374 Ringen auf einem sicheren 5. Platz unter den 6 zum Teil
deutlich jüngeren Teilnehmerinnen.
Bei Helmut lief es in der Klasse ü 65 Jagdbogen mit 52 Ringen auf 50m
und 120 Ringen auf 40m nicht so toll. Er hoffte, dass es am Sonntag
auf die kurzen Entfernungen besser funktionieren würde.
Heidi begann den zweiten Tag mit ordentlichen 196 Ringen auf 30m,
aber auf Platz 4 hatte sie schon einen zu großen Rückstand und zu
der hinter ihr platzierten Andrea Grieskamp vom Kuhfelder SV hatte sie
ausreichend Luft. So konnte sie relativ locker die abschließenden 36
Pfeile auf 20m angehen. Das klappte so gut, dass sie mit 269 Ringen
einen weiteren NBSV-Rekord, den sie selbst erst im Juni in Bellingen
bei der Landesmeisterschaft Sachsen-Anhalt aufgestellt hatte, um 43
Ringe verbesserte. Und der dritte Rekord offenbarte sich nach der
Addition ihrer Einzelergebnisse zur Gesamtringzahl von 839 Ringen. Der
alte NBSV-Rekord aus 2019 bei der LM in Garbsen, ebenfalls von ihr
selbst gehalten, stand bei genau 800 Ringen. Also genug Grund zur
Freude bei den Ganswindt´s, was Helmut über sein eigenes etwas
unbefriediegendes Abschneiden hinwegtröstet (583 Gesamtringe, Platz 5
von 5). Er nimmt es gelassen und kommentiert diese Meisterschaft wie
folgt:
"Auf
beiden langen Distanzen habe ich öfter die Scheibennummer als ins Gold
getroffen. Dennoch habe ich mich riesig gefreut, alte Freunde zu
treffen (nicht mit dem Pfeil!) und neue kennenzulernen. Die Scheiben
standen so eng beieinander, dass ich stecken blieb, um meine Pfeile
aus dem "Grünen" zu ziehen. Doch da gab es einen netten
Pfeilsuchdienst vom Veranstalter. Das Beste aber war, dass das Wetter
schöner war als befürchtet. Auf den kurzen Distanzen war ich dann auch
mit mir, der Welt und besonders mit Heidi zufrieden. Sie hatte sich
sehr auf diese DM gefreut und vorbereitet. Die Atmosphäre auf der
Scheibe war sehr entspannt und locker. Auf der letzten Distanz fühlte
sie sich besonders wohl und erzielte mit persönlicher Bestleistung
einen neuen NBSV-Rekord auf 20m und in der Gesamtwertung."
Dieses "falsche Gold" hat Helmut
einige Male anvisiert (li.). Heidi im Kreise
ihrer Konkurrentinnen und glücklich mit ihrem 5. Platz.
Fred
hatte schon am Freitag bei der Anreise Pech mit starkem Regen
unterwegs und dadurch verspäteter Ankunft. Dann war auch noch sein
Hotelzimmer trotz Buchung weg und er musste kurzerhand im Auto
übernachten. Unter diesen sozusagen suboptimalen Voraussetzungen litt
natürlich auch das Schießen. Auf 50m verfehlten 14 seiner 36 Pfeile
die Scheibe, dafür sind die 126 Ringe noch nicht mal schlecht. Auf 40m
kam Fred dann mit 220 eigentlich ganz gut zurecht und lag nach den
ersten beiden Distanzen zu seiner eigenen Überrraschung mit 346 Ringen
auf Platz 2 im Feld der 5 Konkurrenten. Die Nacht auf Sonntag konnte
er dann zwar in einem Bett verbringen, ruhig war sie trotzdem nicht,
denn in der Nähe fand ein Open-Air Konzert statt und eine Horde
Jugendlicher feierte Jugendweihe, wobei offenbar die Restbestände an
Polenböllern verfeuert wurden. Also wieder eine wenig geruhsame Nacht,
nach der die 36 Schuss auf 30m mit 165 Ringen auch nur
durchschnittlich gelangen. Auch 229 Ringe auf 20m sind eigentlich
nicht das was Fred schießen kann, aber unter diesen Bedingungen doch
ganz okay. Mit 740 Gesamtringen belegte er schließlich Platz 4. Zum
Bronzerang, den Henry Schmidt vom BC Bellingen belegte, fehlten Fred
allerdings auch nur 15 Ringe. Sein
Fazit: "Schlecht geschossen, nasse Füße, aber auch wieder viel Neues
gesehen und viele nette Leute kennen gelernt."
Fred (re. sitzend) mit seiner Urkunde für den 4. Platz.
Kirsten startete in der Klasse Damen ü40 Langbogen. Sie hatte ja
gerade Anfang August beim Schwedter-Sommerpokal drei NBSV-Rekorde und
auf 20m mit 308 Ringen sogar einen deutschen Rekord aufgestellt. Ihr
schien also zumindest der Platz zu liegen und so war sie guter
Hoffnung. Mit den 182 Ringen auf 50m war sie nicht unzufrieden und
auch mit 223 Ringen auf 40m konnte sie ihr momentanes
Leistungsvermögen bestätigen. Allerdings hatte sie mit 405 Ringen nach diesen beiden
ersten Runden auf die vor ihr liegenden Marion Schumacher (505 R.) und
die mehrfache Deutsche Meisterin Andrea Probst (496 R.) schon einen
deutlichen Rückstand. Der Sonntag begann für Kirsten mit 244 Ringen
auf 30m richtig gut, denn das war wiederum neue persönliche
Bestleistung und NBSV-Rekord in der Klasse Damen ü60 Langbogen. Da der
Abstand auf Probst, also Rang 2, zu groß war und von der
Viertplatzierten Roswitha Lose auch keine Gefahr in Bezug auf den
Bronzerang drohte, konnte Kirsten recht entspannt in die letzte Runde
auf 20m gehen. Vielleicht etwas zu entspannt, denn mit 236 Ringen
blieb sie doch deutlich hinter ihrem Deutschen Rekord zurück. Mit den
885 Gesamtringen und Platz 3 bei dieser DM ist sie aber zufrieden,
allerdings sieht unsere ehrgeizige Vereinskameradin auch den recht
großen Abstand zur neuen Deutschen Meisterin Marion Schumacher mit
1069 Gesamtringen und der zweitplatzierten Andrea Probst, die es auf
1028 Ringe brachte. An diesen Spitzenschützinnen will sich Kirsten
zukünftig orientieren und den Abstand natürlich in der nächsten
Freiluftsaison deutlich verringern.
Kirsten zusammen mit der neuen deutschen Meisterin Marion
Schumacher und der Zweitplatzierten Andrea Probst. Davor sitzend
Roswitha Lose, die den vierten Platz belegte.
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