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26.+27. August 2023
DM-DBSV: Bögen ohne Visier in Rögling (BY)
Linkes Bild: Helmut Ganswindt mit
seinen Mitschützinnen auf Scheibe 22 von links: Claudia Mußler vom SV
Ettlingen, der Deutschen Meisterin ü50 Jagdbogen Monika Lenz vom SSV PCK
90 Schwedt (2. v. re.) und ganz rechts der Vizemeisterin Thekla Klütsch
vom Osthäuser Sportverein. Helmut und Heidi ( mittl.
Bild 2.
v. re.) waren leider nur Samstag dabei. Bild re.: Kirsten Bertz
Aber das änderte sich nach der ersten Distanz, dann war
durchweg wasserfeste Bekleidung angesagt. Unser großes
Blankbogentalent Christoph Eberl ließ sich allerdings von diesen
widrigen Umständen wenig beeindrucken. Er legte gleich mit den ersten
36 Pfeilen auf 50m mit 296 Ringen ein ganz starkes Ergebnis hin, womit
er den 18 Jahre alten NBSV-Landesrekord von Manfred Sachse einstellte.
Aber bei einer DM ist das Niveau hoch und Chris lag damit hinter dem
Führenden Stefan Heinickel (317 R.), dem Zweitplatzierten Stefan
Abrell (316 R.) und dem Thüringer Rafal Kesik (303 R.) zunächst auf
Platz vier im Feld der 17 Herren-Blankbogenschützen. Trotz einer
längeren Gewitterpause vor dem 40m-Durchgang fand er schnell wieder
seinen Rythmus, schoss mit 306 Ringen neue persönliche
Bestleistung und schrammte damit wiederum nur um einen Ring
am Landesrekord, der auch schon seit 2007 besteht, vorbei. Mit 602
Gesamtringen lag Chris nach dem ersten Wettkampftag hinter Heinickel
(630R.), Abrell (627R.) und Kesik (604R.) weiterhin auf PLatz vier mit
allen Chancen auf eine Medaille. Aber auch der Baden-Württemberger
Thomas Leidhold war mit 596 Ringen noch voll dabei im Rennen um die
Medaillenplätze. Für die Samstagabendveranstaltung hatten die
Gastgeber weder Kosten noch Mühen gescheut. Es wurde alles geboten,
was Oberfranken kulinarisch und musikalisch zu bieten hat. Aber Chris
ließ sich nicht zu lange verführen und war rechtzeitig im Bett, denn
am Sonntag sollte ja noch was gehen.... Und das Niveau
blieb auch am Sonntag trotz des andauernden Regens sehr hoch. Vor
allem der bislang hinter Chris platzierte Leidhold kam offensichtlich
sehr gut mit den nassen Bedingungen zurecht und nahm ihm auf 30m mit
307 R. zu 286 R. gleich mal 21 Zähler ab, überflügelte auch Kesik und
setzte sich in der Gesamtwertung an Position drei. Wieso es auf 30m
nicht so richtig laufen wollte, kann sich Chris selbst auch nicht so
richtig erklären. Aber ein etwas schwächeres Resultat von vieren, das
passiert auch sehr viel erfahreneren Bogensportlern immer wieder mal.
So lautete also der Zwischenstand vor der abschließenden
20m-Distanz 1. Heinickel, 950 R., 2. Abrell, 943 R., 3. Leidhold, 903
R., 4. Kesik, 895 R., 5. Eberl, 888 R. Gerade mit dem Blankbogen sind
Differenzen von 20 Ringen schnell mal aufgeholt, wie Leidhold auf 30m
gezeigt hatte. Also wollte unser trainingsfleißiger Vereinskamerad mit
Blick auf eine Medaille noch einmal voll angreifen. Das gelang ihm mit
335 Ringen und einer Verbesserung des Landesrekordes von Manfred
Sachse aus dem Jahre 2004 um 2 Ringe auch bravourös. Allerdings gaben
sich die vor ihm liegenden Könner auch keine Blöße, erzielten
ebenfalls Ergebnisse zwischen 332 und 338 Ringen und so blieb es mit
folgenden Gesamtringzahlen bei der Reihenfolge 1. und Deutscher
Meister Heinickel mit 1285 Gesamtringen 2. Abrell, 1281 Ringe. 3.
Leidhold, 1240 Ringe. 4. Kesik, 1227 Ringe. 5. Eberl, 1223 Ringe mit
denen er auch wieder nur einen Ring unter dem seit 2004 bestehenden
Landesrekord von Sachse blieb. "Unter die Top 5 gekommen, 1200er-Stern
geholt und ganz viele wichtige Erfahrungen gesammelt" ist Chris mit
seinem Abschneiden vollauf zufrieden.
Chris (2. v.li.) bei der Herren-Blankbogensiegerehrung.
Rechts die Urkunde mit dem 1200er-Stern
Ganz so eng ging es bei den Damen
ü50 mit dem Blankbogen, wo sich Kirsten mit fünf Konkurrentinnen
auseinandersetzen musste, nicht zu. Dort hatten die beiden
Führenden Sybille Wiese (Hohen Neuendorf, BB) und Sabine Schwandt (BS
Opladen, NW) nach 50m und 40m am Samstag mit 560 R. (277R.+283R.) und
558 Ringen (277R.+281R.) schon einen recht komfortablen Vorsprung auf
Kirsten, die nach diesen ersten beiden Distanzen 497 Ringe auf ihrem
Schießzettel notiert hatte. Etwas enttäuscht war sie über die 229 Ringe auf ihrer eigentlichen
Lieblingsdistanz 40m. Vermutlich hatte sie die längere Regenpause nach
den 50m, wo sie mit 268 Ringen einen neuen Landesrekord schoss und
ihre persönliche Bestleistung um 25 Ringe steigerte, aus dem Rythmus
gebracht. Aber den Bronzerang wollte sie unbedingt halten. Einen
zweiten Einbruch wie auf 40m durfte sie sich aber nicht erlauben, denn
auf Platz vier lauerte Sibille Pieper vom BSC Erftstadt die zur
Halbzeit auf 463 Ringe kam. Aber Kirsten hatte ihre Nerven trotz mehr
oder weniger starkem Dauerregen und einer ausgefallenen Zeitanzeige am
Sonntag im Griff. Mit 277 Ringen auf 30m und starken 307 Ringen auf
20m hielt sie die mit 283 R. und 315 R. noch stark aufkommende
Pieper auf Distanz und sicherte sich mit 1081 Gesamtringen die
ersehnte Bronzemedaille vor der Erftstädterin, die insgesamt 1060 Ringe
erzielte. An der Spitze zog Schwandt mit 315 Ringen auf 20m noch an
Wiese, die nur 293 Ringe schoss, vorbei und errang mit 1160
Gesamtringen und damit nur 4 Ringen Differenz den Meistertitel vor der
Hohen-Neuendorferin. Auch Kirsten zog ein (fast) durchweg positives
Fazit: "Mein Regentraining hat sich ausgezahlt und die zunehmende
Sicherheit mit dem neuen Bogen gab mir Selbstvertrauen und
Nervenstärke zurück. Das habe ich besonders bei den abschließenden 20m
gemerkt, vor denen ich noch 23 Ringe Vorsprung vor Sibille Pieper
hatte. Ich konnte mich voll auf mich konzentrieren und mit der
richtigen Mischung aus Ruhe und Anspannung meine Passen schießen."
Siegerehrung
Damen ü50 Blankbogen mit Kirsten Bertz auf dem Bronzerang!
Heidi
und Helmut hatten weniger Grund zur Freude und mussten das Turnier
nach dem ersten Tag als Folge des schlechten Wetters leider
erkältungsbedingt abbrechen. Wir wünschen gute Besserung! Wir
beglückwünschen alle vier MTV-Bogensportler zu den erbrachten
Leistungen und bedanken uns für die vorbildliche Repräsentation des
Vereins!
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