20. Januar 2008
Bill-Davidson-Turnier

Historischer Hintergrund

Nur einer kann Erster sein - andere müssen durch die Röhre schauen

Bill Davidson - ein Bogensportler der "British Rheinarmee Archery Association" - war von 1975 bis 1977 auch Mitglied im MTV Dannenberg. Nach manchem Turnier, das er mit uns besuchte, versuchte er anhand eines Tabellenbuches deutlich zu machen, dass er eigentlich Sieger sei, obwohl seine absoluten Ringzahlen dazu nicht ausreichten. Seine mühevollen Erläuterungen der britischen Handikap-Tabellen haben wir nie so exakt begreifen können, weil sein schottischer Slang nur wenig Ähnlichkeit mit dem hatte, von dem unsere Lehrer in der Schule immer behaupteten, es sei Englisch. Als uns Bill Davidson verließ, stiftete er uns eine Trophäe.
Seit 1977 wird jedes Jahr - eine Woche vor der Landesmeisterschaft Halle - ein vereinsinterner Wettbewerb durchgeführt, für den zur Erinnerung an Bill Davidson eine eigene Handikap-Regelung entwickelt wurde. Teilnehmen dürfen alle Vereinsmitglieder, die im Rahmen der Vereins- und Kreismeisterschaft jeweils zwei Durchgänge von 30 Pfeilen auf 18 Meter vorgelegt haben.

Einer angelsächsischen Leidenschaft folgend werden natürlich vor dem Turnier auch Wetten abgeschlossen. 

Mathematische Grundlage

Auf der Basis der Vereins- und Kreismeisterschaftsergebnisse wird für jeden Teilnehmer der persönlicher Mittelwert (PM) ermittelt. Aus den Mittelwerten aller Teilnehmer wird auch der Vereinsmittelwert (VM) errechnet. Hieran kann man schon mal ganz gut erkennen, wie gut oder schlecht der ganze Verein im Vergleich zu den Vorjahren geworden ist. Werden die persönlichen Mittelwerte in einer Vereinsrangliste sortiert, erkennt jeder Teilnehmer, an welcher Stelle er über oder unter dem Durchschnitt steht. Dabei bleiben die sonst üblichen Klasseneinteilungen nach Alter, Geschlecht und Ausrüstung unberücksichtigt. 

Ergebnisse aus 2007

Platz

Name V1 V2 K1 K2 Persönlicher
Mittelwert PM
1 Rosita Zuther 265 279 270 271 271,25
2 Marek Loroch 258 277 270 272 269,25
3 Lothar Loroch 260 260 266 265 262,75
4 Jan Wegener 258 252 268 266 261,00
5 Peter Marquard 258 264 241 266 257,25
6 Dietrich Fürstenhagen 245 182 251 265 235,75
7 Helmut Ganswindt 225 249 216 238 232,00
8 Andreas Pohl 229 212 211 251 225,75
9 Heidi Ganswindt 229 245 221 174 217,25
10 Florian Pohl 210 212 201 208 207,75
11 Heinrich Stahlbock 210 201 209 210 207,50
12 Peter Wegener 213 177 190 196 194,00
13 Boguscha Loroch 106 189 185 213 173,25
14 Maria Lüdemann 135 124 201 192 163,00
15 Stephan Kelm 129 134 113 143 129,75
16 Florian Vetter 71 62 99 175 101,75

Vereinsmittelwert VM

213,1
Bei diesem Turnier geht es darum, seinen persönlichen Mittelwert so weit wie möglich zu übertreffen. Da sich nun aber Teilnehmer an der Spitze der Rangliste weniger bis zur maximal möglichen Ringzahl steigern können als Teilnehmer mit niedrigerem Mittelwert, darf die Steigerung nicht absolut gewertet werden. Die Auswertung soll ja bewirken, dass alle Teilnehmer gleichwertige Chancen auf den Sieg haben. Und da wird es mathematisch. Zunächst werden die Nichtteilnehmer aus der Rangliste gestrichen und der Vereinsdurchschnitt neu ermittelt Die Zusammenhänge werden im Wertungsdiagramm für Peter und Rosita grafisch dargestellt.
In Querrichtung (Abszisse oder x-Achse) ist das Turnierergebnis BDT von 0 bis 300 aufgetragen, nach oben (Ordinate oder y-Achse) die Wertung W von 0 bis 300. Auf der Höhe des Vereinsmittelwertes VM = 233,53 sind als Beispiel die persönlichen Mittelwerte von Peter und Rosita als Schnittpunkte zweier Geraden eingezeichnet, d.h. wenn beide bei diesem Turnier ihren persönlichen Mittelwert erreichen, erhalten sie als Wertung den Vereinsmittelwert von 233.53 Punkte. Das gilt auch für alle übrigen Teilnehmer , deren Geraden zwischen diesen beiden liegen, aber hier nicht eingezeichnet sind.
Ist das Ergebnis im Turnier schlechter als der persönliche Mittelwert, dann errechnet sich die Wertung nach nebenstehender Gleichung:
(entsprechend der gelben Geraden R1 für Rosita im Wertungsdiagramm)

für BDT < PM:

W = BDT x VM / PM 

259 x 233,53/271,25 = 222,98 Punkte

Ist das Ergebnis besser, dann ist die Berechnung etwas komplizierter:
(entsprechend der blauen Geraden P2 für Peter im Wertungsdiagramm).

Damit hat Peter dieses Turnier gewonnen, obwohl er mit 253 und 250 Ringen weniger geschossen hat als Rosita mit 260 und 258 Ringen.
(Was unser "Jägermeister" Bill Davidson auch seinerzeit zu erklären versuchte)

für BDT > PM:

W = BDT x (300 - VM) / (300 - PM) + (300 x (VM - PM)) / (300 - PM) 

251,5 x (300 - 233,53)/(300 - 194) + (300 x (233,53 - 194) / (300 - 194) = 269,59 Punkte

Ergebnisse 2008

Platz

Name V1 V2 K1 K2 Persönlicher
Mittelwert PM
1 Peter Marquard 260 258 272 269 264,75
2 Rosita Zuther 257 272 264 263 264,00
3 Helmut Ganswindt 257 241 251 266 253,75
4 Dietrich Fürstenhagen 251 250     250,50
5 Peter Wegener 261 238 267 229 248,75
6 Karl-Heinz Gutzeit 242 216 230 243 232,75
7 Johannes Teeken 249 232 198   226,33
8 Andreas Pohl 216 199 244 217 219,00
9 Heidi Ganswindt 225 234 200 205 216,00
10 Susanne Gradert 194 197 229 208 207,00
11 Simon Hanke 214 194 158 155 180,25
12 Jan-Phillip Preuß 204 212 217 221 213,58
13 Carsten Bauer 156 152 173 161 160,50
14 Laura Wagner     121 129 125,00
15 Maria Lüdemann 46 101 125 80 88,00
16 Joschka Schulz 105 60 98 63 81,50
17 Florian Vetter 100 82 82 61 81,25

Vereinsmittelwert VM

194,9
Wenn dies alles auf den ersten Blick etwas verwirrend erscheinen mag, zeigen doch die Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass hierbei auch Mitglieder ein Erfolgserlebnis haben, bei denen die Hallenmeisterschaften nach der Kreismeisterschaft aufhören.

Nun darf gewettet werden, wer dieses 32. Bill-Davidson-Turnier 2008 gewinnt.

Sieger beim 32. Bill-Davidson-Turnier 2008 wird

der Ranglistenerste
Peter Marquard

Mit einem Gesamtergebnis von
278 + 271 = 549 Ringe
steigert er sich um 9,5 Ringe pro Durchgang und erreicht in der BDT-Wertung 223,95 Punkte.

Die EJZ berichtet...

Erfreulicherweise ist die Teilnahme seit langer Zeit wieder überraschend gut. Von den 17 Ranglistenplacierten gehen alle 17 Teilnehmer in den Wettbewerb. Hiervon können sich dann auch insgesamt 12 Teilnehmer in ihrer Leistung steigern. Der auf dieser Basis ermittelte, relativ niedrige Vereinsdurchschnitt erhöht sich von 195 auf 211 Ringe.

NAME Ranglistenplatz

Pers. Mittelwert

BDT Mittelwert

BDT Wertung

Peter Marquard 1 264,75 274,50 223,95
Carsten Bauer 13 160,50 199,00 223,89
Maria Lüdemann 15 88,00 145,00 223,14
Andreas Pohl 8 219,00 240,00 222,13
Laura Wagner 14 125,00 168,50 221,01
Karl-Heinz Gutzeit 6 232,75 249,00 220,28
Simon Hanke 11 180,25 207,50 218,80
Johannes Teeken 7 226,33 242,00 217,23
Heidi Ganswindt 9 216,00 233,00 216,15
Joschka Schulz 16 81,50 115,00 210,99
Susanne Gradert 10 207,00 221,00 210,70
Helmut Ganswindt 3 253,75 258,50 205,67
Florian Vetter 17 81,25 88,50 198,36
Rosita Zuther 2 264,00 263,00 194,14
Dietrich Fürstenhagen 4 250,50 245,50 190,99
Peter Wegener 5 248,75 241,00 188,81
Jan-Phillip Preuß 12 213,58 192,50 175,64
 Vereinsmittelwerte   194,88 210,79 209,52
Insgesamt wurden vor der Austragung 68 Tipps abgegeben, wer dieses Turnier gewinnen würde. Hiernach zählten Maria Lüdemann mit 12, Andreas Pohl mit 11 und Karl-Heinz Gutzeit mit 10 Tipps zu den Favoriten. Auf den Sieger wurden 5 Tipps abgegeben. 

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