Im Training lief es zuletzt durchwachsen
bei Susanne. Zwar nicht schlecht, aber so richtig gut eben auch nicht. Dem
entsprechend fuhr sie so ungefähr nach dem Motto "Schaun wir mal, was am
Ende dabei herauskommt" nach Wieckenberg. Eigentlich so ähnlich wie im
letzten Jahr, und da sprang bekanntlich der Landesmeistertitel heraus. Dazu
reichte es am Samstag in dem kleinen Heideort zwar nicht ganz, aber Platz 2
war fast genauso überraschend für unsere sympathische Vereinskameradin wie
der letztjährige Titelgewinn.
Aber
danach sah es zunächst gar nicht aus. Nach den 36 Pfeilen der ersten Runde,
mit denen sie auf mittelmäßige 280 Ringe kam und im Zwischenklassement nur
Rang 12 unter den 19 Konkurrentinnen belegte, dachte wohl niemand an einen
Platz auf dem Treppchen. Aber wer Susanne kennt, weiß, dass sie nach Ablegen
der Anfangsnervosität immer gut für eine Steigerung in Runde 2 ist. Und so
kam es am Samstag auch in Wieckenberg. Während ihre Kontrahentinnen sich
durchweg verschlechterten lief es bei ihr jetzt wie geschmiert. 302 Ringe
standen nach dem letzten Pfeil auf ihrem Schießzettel! Das hatte sie selbst
im Training nur selten geschossen und von ihren 18 Mitstreiterinnen schaffte
das auch nur noch Silke Ahlers vom SV Jeersdorf in Runde 1 mit ebenfalls 302
Ringen.
Mit 582 Gesamtringen schob sie sich hauchdünn um einen einzigen
Ring an Iris Herpertz (MTV Seesen) vorbei auf Rang 2.
Landesmeisterin
2017 wurde mit zwei gleichmäßigen Runden von 292 und 299 Ringen und somit
591 Gesamtringen Doris Jagemann von der SG Duderstadt.
Andreas und Peter waren zusammen mit
Margrit und Maskottchen Lissi zeitlich etwas knapp dran. Als sie ihre Sachen
um kurz nach 8 Uhr auf dem Parkplatz aus dem Auto räumten, wurde über
Lautsprecher gerade das Einschießen in 2 Minuten angekündigt. Um mal mit
Helmuts Worten zu sprechen: Ach du Literpott! Aber unsere beiden Routiniers
erledigten das Aufbauen, den Startnummernempfang und die Bogenkontrolle
während gerade mal eine Passe des Einschießens vergangen war. Also alles im
grünen Bereich und kein Grund für nennenswert erhöhten Puls.
Beide waren
nach ansprechenden Trainingsleistungen in den vergangenen Wochen
zuversichtlich. Und Andreas bestätigte diese Zuversicht in Durchgang 1, nach
dem er mit neuer persönlicher Bestleistung von 307 Ringen Platz 2 im 46
Teilnehmer umfassenden Feld belegte. Super, er hoffte natürlich, dass das
nach der Pause so weiter geht.
300 Ringe waren auch das
Minimum, das sich Peter pro Durchgang
gesetzt hatte, das funktionierte aber in Durchgang 1 schon mal überhaupt
nicht. Nur 284 Ringe hatte er auf seinem Schießzettel für die erste Runde
stehen. Quasi entgegengesetzt verlief dann allerdings Runde 2. Während
Andreas in der zweiten Passe einen Pfeil nach zu langer Haltezeit eigentlich
schon absetzen wollte, der ihm aber dann doch noch von den Fingern rutschte
und sich weit vor der Scheibe in den Rasen bohrte, lief es bei Peter besser.
Er konnte sich einigermaßen stabilisieren und kam in Durchgang 2 auf
akzeptable 291 Ringe und belegte mit seinen 575 Gesamtringen Platz 23. Bei
Andreas ging nach dem Missgeschick leider nicht mehr viel zusammen. 268
Ringe aus der verkorksten 2. Runde ergaben ebenfalls 575 Gesamtringe und
wegen der mehr geschossenen 10ner mit Platz 22 die um einen Rang bessere
Endplatzierung für Andreas gegenüber Peter.
Schön, wir dürfen
fleißig weiter trainieren und Spaß hat es auch noch (nicht immer;) gemacht.